Der Sommer ist die ideale Zeit, um mit dem Fahrrad oder E-Bike neue Landschaften zu erkunden. Doch wie kann ich mein Fahrrad oder E-Bike sicher und unkompliziert transportieren? Genau hier beginnt für viele das Problem: Fahrräder und vor allem E-Bikes sind schwer, groß und empfindlich. Der Transport erfordert die richtige Ausrüstung und eine rechtzeitige Planung. Aber keine Sorge! Mit dem passenden Transportsystem wird dein Radtransport zum Kinderspiel. In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, um dein Fahrrad und E-Bike sicher und stressfrei zu transportieren.
Fahrrad und E-Bike mit dem Auto transportieren
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Fahrräder oder E-Bikes sicher mit dem Auto zu transportieren. Die Wahl hängt vom Fahrzeug, dem Rad bzw. der Anzahl der Räder und den persönlichen Vorlieben ab.
1. Am Dach mit einem Dachträger
Dachträger können mit verschiedenen Aufsätzen kombiniert und an den jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden (z.B. Standardaufsatz, Radträger, Snowboard- oder Skiträger). Trotz oft ausgeklügelter Systeme sind für das Hochheben eines Fahrrades oder E-Bikes zur Befestigung am Dachträger Geschick und Kraft erforderlich.
| Vorteile | Nachteile |
| + Preisgünstig | – Das Rad muss über Kopf auf das Dach gehoben werden, was bei E-Bikes schwierig sein kann. |
| + Spart Platz im Auto und im Kofferraum. | – Erhöhter Spritverbrauch durch den Luftwiderstand |
| + freie Sicht nach hinten | |
| + Ideal für leichte Fahrräder |
Beachte: Ein E-Bike wiegt zwischen 20 kg und 30 kg und ist relativ schwer ▶️ mehr zum Thema E-Bike Gewicht. Daher solltest du das bei deiner Wahl berücksichtigen und auf einen praktischen und robusten Träger zurück greifen. Ein Dachträger macht bei leichten Fahrrädern Sinn.


2. Am Heck mit einem Heck- bzw. Kupplungsträger
Heckträger werden an die Anhängerkupplung geklemmt bzw. befestigt und gehören zu den sichersten Systemen. Dabei können bis zu vier Fahrräder oder E-Bikes transportiert werden. Der Vorteil ist, dass die Räder nur ca. einen halben Meter hochgehoben werden müssen und ein Aufladen mit geringstem Kraftaufwand möglich ist.
Eine Alternative ist der Heckträger, der an der Heckklappe des Autos angebracht wird. Wichtig zu wissen: E-Bikes sind nicht zulässig, da jede Laufradschiene mit maximal 15 Kilogramm belastet werden darf.
Aufgrund der Positionierung ist der Luftwiderstand beim Fahren relativ gering, allerdings werden Parksensoren und Rückfahrkamera durch Träger und Fahrräder eingeschränkt.
| Vorteile | Nachteile |
| + Schnell einsatzbereit und einfach montiert | – Eine Anhängerkupplung ist erforderlich, außer beim Heckträger. Ein Heckträger muss an das Fahrzeug angepasst werden. |
| + Einfaches Be- und Entladen, auch bei schweren E-Bikes | – Der Kofferraum ist möglicherweise schwer zugänglich. Die Sicht nach hinten eingeschränkt. |
| + Stabiler Halt, selbst bei langen Fahrten | – Höherer Spritverbrauch und mögliche Windgeräusche |


Beachte
Das Kennzeichen muss weiterhin sichtbar sein. In Österreich kann entweder das „normale weiße Kennzeichen“ umgesteckt und am Fahrradträger angebracht werden oder es kann eine dritte (rote) Kennzeichentafel für diesen Zweck beantragt werden, die dann dauerhaft am Radträger verbleibt.
In Deutschland muss das hintere Kennzeichen unbedingt am Fahrzeug verbleiben und darf nicht umgesteckt werden. Es muss daher bei einem entsprechenden Heckträger, der die hintere Nummerntafel verdeckt, zusätzlich die rote Kennzeichentafel angebracht werden. Seit April 2021 werden neue rote Tafeln mit internationalen Unterscheidungszeichen ausgegeben. Es besteht keine Umtauschpflicht, allerdings muss im Ausland unbedingt das internationale Unterscheidungskennzeichen (z. B. als Sticker) angebracht werden.
3. Im Auto, im Innenraum bzw. Kofferraum
Eine weitere Möglichkeit dein Fahrrad oder E-Bike zu transportieren, ist im Innenraum oder Kofferraum deines Autos. Dafür muss allerdings genügend Platz vorhanden sein.
Innenraumträger wurden speziell für den Biketransport im Auto konzipiert und sind für alle Arten von Rädern geeignet. Sie ermöglichen eine einfache und flexible Handhabung ohne Veränderung am Fahrzeug. Dabei wird eine Alu-Schiene montiert, die einen oder mehrere Halter anbietet, in denen die Gabel des Rades mit einem Schnellspanner fixieren kann. Die Ladung wrid dann mit Spanngurten gesichert, damit das Rad oder E-Bike während der Fahrt nicht verrutscht.
| Vorteile | Nachteile |
| + Günstig und variabel verwendbar | – Weniger Stauraum und Platz für Gepäck |
| + Wettergeschützt und diebstahlsicher | – Das Vorderrad muss ausgebaut werden |
| + Kein zusätzlicher Luftwiderstand und kein verändertes Fahrverhalten | – Risiko, dass das Auto durch Schmutz beschädigt wird |

Tipps zum Kauf eines Transportsystems
Nicht jedes Fahrrad ist für jeden Fahrradträger geeignet. Die richtige Wahl hängt nicht nur vom Fahrrad und dem Auto ab, sondern auch von deinen Wünschen und Vorlieben.
Bevor du eine Wahl triffst, solltest du folgendes berücksichtigen und bedenken:
- Was möchtest du transportieren?
Überlege dir zuerst, ob du ein Fahrrad oder E-Bike transportieren möchtest und wie viele Stellplätze du benötigst. Möchtest du zwei, drei oder vier Fahrräder oder E-Bikes transportieren? - Wo bist du unterwegs?
Bist du mit deinem Auto nur auf gut ausgebauten Straßen oder auch im Gelände unterwegs. Hierbei spielen das Fahrverhalten und der Verbrauch eine Rolle. - Handhabung
Wie oft verwendest du das Transportsystem und wie einfach und sicher kannst du die Räder verladen und befestigen? Wenn du häufig unterwegs bist, ist ein Kupplungsträger sinnvoll. Beachte hierbei die maximale Stützlast.
Beim Kauf solltest du auch gleich an die richtige Diebstahlsicherung denken, die Träger und Transportgut schützt. Gut ist, wenn du eine Versicherung für dein Rad abgeschlossen hast. ▶️ E-Bike Versicherung
Praktische Tipps zum Fahrrad und E-Bike transportieren
Was ist beim Transport von E-Bikes und Fahrrädern zu beachten? Wir geben dir Tipps, was du beim Gebrauch von Fahrradträgern und Fahrradsystemen beachten solltest.
Tipps vor Fahrantritt
Vor Fahrantritt und vor dem Gebrauch deines Radträgers solltest du einige vorbereitende und prüfende Tätigkeiten und Maßnahmen durchführen:
- Montageanleitung des Trägers sowie die Betriebsanleitung des Fahrzeuges beachten
Der Hersteller gibt nicht nur die Befestigungspunkte genau vor, sondern auch die höchstzulässige Traglast (siehe Betriebsanleitung, Typenschein). Die zulässige Stützlast der Anhängerkupplung sowie das Eigengewicht des Trägers sind zu beachten und dürfen nicht überschritten werden.
Tipp zum Beladen: Je schwerer das zu transportierende Fahrrad, desto näher sollte es am Fahrzeug befestigt werden. - Sichere Befestigung und Halt überprüfen
Verwende zum Befestigen hochwertige Halterungen und Gurte, um dein Fahrrad oder E-Bike stabil zu transportieren. Überprüfe vor der Fahrt, ob alles fest sitzt. Um andere Verkehrsteilnehmer nicht fahrlässig zu gefährden, muss der Träger zu hundert Prozent fest sitzen. Diese Prüfung sollte generell erneut nach einer kurzen Fahrstrecke und zusätzlich bei langen Fahrten in regelmäßigen Intervallen durchgeführt werden.
Wichtig: Laufräder niemals im Bereich der Reifenventile befestigen.
- Rechtliche Vorschriften beachten
In einigen Ländern gibt es spezielle Regeln (Kennzeichnung) für den Transport von Fahrrädern und E-Bikes. Beispielsweise ist in Italien eine rote Warntafel für überstehende Ladung vorgeschrieben. Achte außerdem darauf, dass dein Nummernschild und deine Lichter (Bremslichter) sichtbar sind. Grundsätzlich gibt es keine eigene Geschwindigkeitsbeschränkung für das Fahren mit Fahrradanhängern. - Zubehör entfernen und achte auf Sauberkeit und Schutz deines Rades oder E-Bikes
Verlade dein Rad oder E-Bike, wenn möglich, in sauberem Zustand und ganz zum Schluss, wenn du bereits alles verstaut hast. Entferne Akku und Display und verstaue sie im Auto. Entferne lockere Teile wie Körbe, Flaschenhalter etc., um Schäden oder Verluste während der Fahrt zu vermeiden. Schütze dein Fahrrad oder E-Bike mit Abdeckungen (z. B. Rohrisolierschalen) vor Regen, Schmutz und Steinschlag. Zusätzliche Schlösser verhindern, dass dein Rad während Pausen gestohlen wird.

Tipps während der Fahrt
Folgendes solltest du während der Fahrt beachten:
- Beim Fahren mit Heckträgern ist zu beachten, dass das befestigte Fahrrad bei vielen Fahrzeugen rechts und links über die Karosserie hinausragt!
- Während der Fahrt sollten sperrige, schwere oder leicht zu verlierende Teile nach Möglichkeit vom Fahrrad abmontiert werden. Außerdem dürfen die Fahrräder nie mit Planen abgedeckt werden, da dies die Windlast, welche auf den Träger wirkt, deutlich erhöhen kann.
- Sparsam und sicher fahren: Wer ökonomisch fahren will, muss die Träger bei Nichtgebrauch vom Fahrzeug abmontieren.
- Durch den Träger wird das Fahrverhalten des Fahrzeuges beeinflusst, weshalb dieses in Extremsituationen ungewohnt reagieren kann. Beim Fahren mit Dachlast verändert sich der Fahrzeugschwerpunkt. Fahrweise und Geschwindigkeit müssen deshalb darauf abgestimmt werden, besonders bei Seitenwind und in Kurven. Ebenso verlängert sich der Bremsweg.
Alternative: Fahrrad und E-Bike mit dem Zug transportieren
Wenn du mit dem Rad verreisen möchtest, dann hast du verschiedene Möglichkeiten, dein Fahrrad oder E-Bike zu transportieren. Neben dem Auto kannst du dein Rad oder E-Bike auch mit dem Zug mitnehmen.
Ein Faltrad darf ohne Reservierung als Handgepäck zusammengelegt kostenlos im Zug der ÖBB mitgenommen werden (Maximalmaße beachten!).
Im Nahverkehr gibt es für Fahrräder und E-Bikes ein eigenes Fahrradabteil im Wagen der 2. Klasse mit Fahrradstellplätzen und Gurten zum Befestigen. Ein Platz kann nicht reserviert werden.
Im Fernverkehr musst du einen Platz für dein Fahrrad oder E-Bike gegen eine Gebühr reservieren. In den meisten Fernverkehrszügen gibt es Fahrradhaken zum Sichern.
Dein Rad oder E-Bike sind in jedem Fall mit einem Schloss abzusperren.
Beachte: Akkus müssen während der Bahnfahrt am E-Bike bleiben und dürfen in den Zügen nicht geladen werden. Packtaschen sind vor dem Einsteigen und Verladen vom Rad zu nehmen. Plane genügend Zeit für deinen Fahrrad- und E-Bike-Transport mit dem Zug ein.
Mit dem Fahrrad oder E-Bike in den Urlaub
Ein Urlaub mit dem Fahrrad oder E-Bike verbindet Abenteuer, Bewegung und Entspannung auf einzigartige Weise. Die Mitnahme von Fahrrädern und E-Bikes macht den Sommerurlaub noch flexibler und abwechslungsreicher. Plane deinen Urlaub rechtzeitig und überlege dir, wie du dein Fahrrad oder E-Bike transportieren kannst.
Mit praktischen Taschen hast du die Möglichkeit, (weiteren) Stauraum zu schaffen und dein Hab und Gut auf Reisen oder bei Ausflügen zu transportieren. Rucksäcke oder Taschen sind für dein E-Bike oder Fahrrad nicht nur sinnvoll und praktisch, sondern auch komfortabel, flexibel und sicher. Außerdem verleihen sie deinem Fahrrad und E-Bike einen individuellen, stylischen Touch.

Entdecke neue Wege und genieße unvergessliche Radmomente – denn Sommerzeit ist Fahrradzeit!
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Wir geben dir nützliche Tipps und listen lohnende Bike & Hike Touren in Osttirol auf.
Häufig gestellte Fragen zum Fahrrad oder E-Bike transportieren
In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist kein Warnschild für Fahrradträger vorgeschrieben. Ebenso auch nicht in Frankreich, Kroatien oder Slowenien. Eine rot weiße Warntafel für Fahrradträger ist in Italien, Spanien und Portugal Pflicht.
Die beste und sicherste Methode, vier Räder zu transportieren, ist mit Hilfe eines Fahrradträgers für die Anhängekupplung.
Die Preise für die Fahrradmitnahme hängen davon ab, WANN und WO das Ticket gekauft wird. Es gilt je früher, desto billiger und online ist günstiger als beim Automaten, beim Ticketschalter oder im Zug. Im Fernverkehr fällt eine zusätzliche Gebühr für die Reservierung an.
