Hanteln / Hantelsets

Welche Arten von Hanteln gibt es?

Hantel ist nicht gleich Hantel – es gibt sie in vielen verschiedenen Ausführungen, mit mehr und mit weniger Gewicht, verstellbar oder fest, in zahlreichen Varianten. Grob unterscheiden wir zwischen Langhanteln, Kurzhanteln, festen Hanteln, verstellbaren Hanteln und Kugelhanteln.

Langhanteln

Ein Langhantelset besteht aus einer mindestens 120 cm langen Stange und den Gewichten an jeder Seite. Die Gewichte können fest oder individuell verstellbar sein und reichen bei regulären Langhanteln von 2 kg (nur die Stange) bis hin zu 200 kg.

Die Hantelstangen gibt es in zwei Varianten:

• Gerade Stange: Diese  Hantelstange ist, wie der Name schon verrät, gerade und besitzt in der Regel Griffflächen, um den Halt zu verbessern und ein Abrutschen zu verhindern.

• SZ-Stange: Die SZ-Stange hat diesen Namen, weil ihre Form an ein “ß” erinnert. Sie wird auch als Curlstange bezeichnet. Ihre besondere Form sorgt dafür, dass die Hantelstange in unterschiedlichen Winkeln gehalten werden kann. Das macht sie besonders für Übungen wie Bizeps-Curls oder Trizepsdrücken interessant.

Vor allem Bizeps-Curls können mit der Curlstange stabiler und komfortabler ausgeführt werden.

Kurzhanteln

Bei Kurzhanteln beträgt die Länge der Hantelstange 35 cm oder 42 cm. Kurzhanteln kaufst du meistens im Duo. Auch hier gibt es Varianten mit fixen Gewichten und solche, die du individuell anpassen kannst. Die Gewichtsspanne reicht bei regulären Kurzhanteln von 0,5 kg (Neopren) bis zu 50 kg pro Kurzhantel. 

Feste Hanteln

Unter festen Hanteln versteht man jene Modelle, deren Gewicht nicht verstellbar, sondern fest verbaut ist. Typische Beispiele sind die oft bunten Aerobic-Hanteln aus Neopren, aber auch Langhanteln können ein festes Gewicht haben.

Verstellbare Hantelsets

Sowohl Kurz- als auch Langhanteln gibt es als verstellbare Hantelsets. Meistens können an jede Seite der Hantelstange ein bis fünf unterschiedliche Gewichte angebracht werden. Diese werden mit einem Verschluss fixiert und können entsprechend auch wieder abgenommen werden.

Kugelhanteln  

Bei Kugelhanteln, auch Kettlebells genannt, befindet sich ein oft kugelförmiges Gewicht direkt unter einem Griff. Kugelhanteln eignen sich mit ihrer besonderen Form vor allem für komplexe Ganzkörper-Workouts und sind in der Regel koordinativ etwas anspruchsvoller als klassische Hantelmodelle. Kugelhanteln gibt es regulär mit Gewichten zwischen 2 und 20 kg.

Kugelhanteln eignen sich aufgrund ihrer Form vor allem für schwingende Bewegungen.

Aus welchem Material sollte eine Hantel sein?

Hanteln gibt es nicht nur in verschiedenen Ausführungen, sondern auch aus unterschiedlichen Materialien. Am häufigsten verwendet werden Gusseisen, Neopren und Vinyl. Jedes Material hat dabei seine Vor- und Nachteile:

Gusseisen

Diese Hanteln bestehen aus massivem Eisen und sind sehr robust und langlebig. Sie haben oft eine raue Oberfläche und bieten dadurch einen festen Griff. Aufgrund ihres Materials sind sie kompakt, aber schwerer, was sie ideal für intensives Krafttraining macht. Beachte jedoch: Sie können den Boden beschädigen, wenn sie fallen gelassen werden.

Neopren

Diese Hanteln sind mit einer weichen Neopren-Beschichtung überzogen. Dadurch liegen sie angenehm in der Hand und bieten einen rutschfesten Griff, auch wenn du an den Händen schwitzt. Sie sind oft in bunten Farben erhältlich und werden gerne im Aerobic- oder Rehabilitationstraining eingesetzt, da sie bereits mit einem Gewicht von 0,5 kg erhältlich sind.

Vinyl

Diese Hanteln sind mit einer glatten Vinylschicht überzogen, wodurch sie leicht zu reinigen und sehr widerstandsfähig gegen Schweiß und Feuchtigkeit sind. Sie haben oft eine glänzende Oberfläche und sind ebenfalls in verschiedenen Farben erhältlich. Vinylhanteln sind ideal für leichte Übungen und Gruppenfitnesskurse, bieten aber weniger Grip als Neopren-Hanteln.

Welche Hanteln eignen sich für welches Training?

Wer Hanteln nur mit Bankdrücken in Verbindung bringt, darf auch einmal über die Hantelbank hinaus blicken. Die vielseitigen Sportgeräte eignen sich neben Krafttraining auch für Ausdauersport, Stabilisationsübungen und funktionelles Training.

Krafttraining

• Kurzhanteln: Verstellbare oder feste Kurzhanteln sind ideal für ein Hanteltraining für die Arme. Sie ermöglichen es dir, das Gewicht je nach Übung und Trainingsziel anzupassen.

• Langhanteln: Bei Übungen an der Hantelbank, wie zum Beispiel Bankdrücken, sorgen Langhanteln für eine gleichmäßige Belastung des Muskelapparats. Auch ohne Hantelbank kann mit der Langhantel die Kraft trainiert werden, zum Beispiel mit langsam ausgeführten Kniebeugen.

Konditionstraining

• Leichte Kurzhanteln: Für ein High-Intensity-Intervall-Training (HIIT) oder Aerobic-Workouts sind leichte Kurzhanteln (bis zu fünf Kilo) ideal. Sie ermöglichen dir, viele Wiederholungen bei schnellen Bewegungen auszuführen, ohne deine Muskeln zu überlasten.

• Hanteln mit Neoprenüberzug: Diese bieten einen besonders guten Griff, auch wenn du ins Schwitzen kommst.

Die kleinen, bunten Hanteln aus Neopren oder Vinyl gibt es mit einem Gewicht von 0,5 bis zu fünf Kilogramm.

Stabilitätsübungen

• Kettlebells: Kugelhanteln ermöglichen Übungen, die Balance und Stabilität erfordern, wie z. B. das einarmige Schwingen oder der Turkish Get-Up (aus dem Liegen heraus aufstehen mit Gewicht).

• Kurzhanteln: Leichte bis mittelschwere Kurzhanteln eignen sich genauso für Stabilitätsübungen wie einarmiges Rudern oder einbeiniges Kreuzheben.

Funktionelles Training

Beim funktionellen Training (auch als Functional Training bezeichnet) geht es um komplexe Bewegungsausführungen, die den Körper beweglicher und resistenter gegenüber Verletzungen machen sollen.

• Kurzhanteln: Kurzhanteln eignen sich besonders gut für Functional Training, da sie in sämtliche Übungen eingebaut werden können, die mehrere Muskelgruppen beanspruchen.

• Kettlebells: Auch Kugelhanteln sind gut für dynamische, funktionelle Bewegungen wie Kettlebell Swings, Clean and Press oder Snatches (Reißen).

• Langhanteln: Langhanteln sind für komplexe Bewegungen wie Kreuzheben oder Kniebeugen geeignet, die mehrere Gelenke und Muskelgruppen gleichzeitig involvieren.

Worauf soll ich beim Kauf eines Hantelsets achten?

Wenn du dir einen Überblick über die verschiedenen Varianten und Materialien von Hanteln verschafft hast, geht es an die Auswahl deines Hantelsets für daheim. Hier sind drei Tipps, die deine Kaufentscheidung erleichtern:

1. Aller Anfang … soll nicht schwer sein

Wähle zu Beginn ein Gewicht, das du leicht handhaben kannst.  Wichtig ist, dass du die Übungen sauber ausführen kannst und im Falle eines Haltungsfehlers kein hohes Verletzungsrisiko besteht. Praktisch sind deshalb verstellbare Hanteln, deren Gewicht du mit der Zeit langsam steigern kannst.

2. Was hält der Boden aus? 

Hanteln aus Gusseisen mögen robust sein, doch wenn sie auf den Boden fallen (oder rollen), freuen sich weder der Bodenbelag noch die Nachbarn. Behalte das im Hinterkopf, wenn du dein Hantelset auswählst.

3. Verstellbares oder festes Gewicht

Für ein Aerobic-Training reichen feste Neoprenhanteln vollkommen aus. Bedenke aber, dass du mehrere Paare anschaffen musst, wenn du die Intensität schrittweise steigern möchtest. Für gezieltes Muskelaufbautraining empfehlen wir dir, von Beginn an ein verstellbares Hantelset zu wählen.

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